Alle Welt rätselt, wer das zukünftige Gesicht der USA sein wird.
Am ersten Dienstag im Monat November steigen traditionell alle vier Jahre die Wahlen zum Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. In zwei Tagen ist es wieder soweit. Im Jahr 2024 geht das Match um Donald Trump (Republikaner) und Kamala Harris (Demokraten). Die Festlandstaaten der Union sind mehrheitlich rot, die Farbe der Republicans, die Küstenstaaten mehrheitlich blau, die Farbe der Democrats. Ein Blick auf die Staatenkarte zeigt: Donald Trump wird der nächste Präsident der United States of America. Gleiches sagen die Wettbüros: sie taxieren die Siegchancen des blonden Riesen Trump aus Neuyork mit 65%, geben der braunen Kamala aus San Francisco nur 35%. Ist Amerika noch Amerika, dann ist die Frage, wer Präsident wird, eindeutig beantwortet: Es ist Trump. Oder Trump. (Spreche den Namen gerne deutsch aus).
Leider liegen die Dinge nicht so klar auf der Hand. Zwar wissen alle, dass Kamala nicht auf der Höhe ist (sie habe sich nur hochgeschlafen, behauptet der linke Trump-Kritiker Joel Kotkin), aber der mächtige Clinton-Clan und damit die Geld- und Show-Elite in den Staaten will Kamala durchdrücken und setzt dafür jedes Mittel ein, Medien, Justiz und Geheimdienste inklusive. Zudem ist das Wahlsystem der USA so zerfranst wie das Land selbst. Mißbrauch und Betrug sind ein Kinderspiel, und so ist das Endergebnis mehr eine Lotterie auf des Messers Schneide denn eine ernste Willensbekundung des Volkes.
Wir haben uns auch in Europa schnell an diese „Postdemokratie“ gewöhnt. Nein, das ist nicht die Briefwahl, die übrigens demokratietechnisch äußerst bedenklich ist. Zur Postdemokratie westlichen Stils gehört wesentlich die fast unsichtbare, unantastbare Herrschaft des bürokratischen Apparats, dazu eine spendierlaunige Sozialaristokratie auf der linken Fankurve, dann megareiche Oligarchen und, auf technischer Ebene, die Aushöhlung des demokratischen Gesamtvektors durch Brandmauern, unheilige Partei-Allianzen, Verliererkoalitionen. Über allem strahlt der hirndurchdringende Medienschirm der Eliten und Hollywoods für all die kleinen Konformisten in der Masse.
Die USA sind das Mutterland und der Spitzenreiter der Postdemokratie. Wer nicht Milliardär ist oder Freund der Milliardäre, kommt erst gar nicht in die Nähe einer Kandidatur für das höchste Amt in der Staatenunion USA. Die besten Chancen hat ein Showmaster aus dem Fernsehen. Zudem ist durch den letzten Amtsinhaber, einem irischstämmigen Katholik, offensichtlich geworden, dass man Präsident der USA gerne sein kann, auch wenn die Birne matsch ist und der Mann fertig. Weil es andere sind, die regieren. Was nichts anderes heißt, als dass die USA ein veritabler Mafiastaat sind.
Gewinnt Kamala, wird halt ein demenzkranker Greis mit einer röhrend lachenden K** ausgetauscht. Und weiter geht die Reise der USA auf dem Highway to Hell – das heißt abwärts in den kulturellen und sozialen Verfall. Der ja allenthalben sichtbar ist. Gewinnt The Real Donald (Trump), ist zumindest ein Ausrufezeichen gesetzt gegen den Verfall im Zeichen von Drugs & Rock’n-Roll, auch wenn man sich keine großen Hoffnungen auf eine Renaissance Amerikas machen sollte.
Die bevorstehende Präsidentenwahl in den USA wird zurecht als eine Richtungsentscheidung gesehen. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 durfte sich die USA als einzige und unbestrittene Weltmacht sehen, umso mehr, als die amerikanische Massenkultur (im Guten wie im Schlechten) von ganz allein die Welt erobert. Auch die digitale Technologie und die industrielle Globalisierung sind in dieser Zeit eindeutig von Amerika ausgegangen und haben die Herrschaft des Dollars ebenso wie die die amerikanischen Militärbesatzungen überall auf der Welt noch einmal gestärkt und verlängert.
Diese Ära neigt sich nun rasch dem Ende zu. Russland, der alte Antagonist aus dem Kalten Krieg, hat sich wieder erholt und ist mit neuer Macht auf die Weltbühne zurückgekehrt. China ist die Fabrik der Welt und eine hypertechnologische, militärische Supermacht. Indien und Afrika suchen sich ihren eigenen Weg. Dies mächtigen Konkurrenten der USA wollen eine multipolare Weltordnung, Darauf scheint Amerika nicht einsteigen zu können oder zu wollen. An der Ukraine, Israel und Taiwan sieht man, dass die derzeitigen amerikanischen Führer unfähig sind, ihr altes Verhalten an neue, veränderte Bedingungen anzupassen. Aber das alte, globale Machtmonopol ist am Ende. Wer America wieder great machen will, muss sagen ‚America first‘. Es hängt am nächsten Präsidenten der USA, ob der XXL-Truck mit dem Sternenbanner hinab in den Great Canyon des Untergangs rauscht oder ob der Mann (nicht die Frau) am Steuer noch rechtzeitig die Bremse zieht. Wechselt eine Kamala Harris vom Beifahrersitz ans Lenkrad, werden zwar die Groupies und die Presstitutes jubeln, aber ein lebensrettendes Manöver für die USA kann ich mir da kaum ausrechnen.