Von wahnwitzigen Großprojekten, Tuschel-Journalisten und biblischer Demut. Die ausgewählten Schlagzeilen zum Sonntag.
Eine Bahn für die Gäste Schennas?
Der Meraner HGV und zahlreiche Bürger*innen stellen sich gegen die aktuelle Variante der Standseilbahn von Schenna nach Meran. Sie bringe keinen Mehrwert.
KO Das wär ja noch schenna! Nein, im Ernst: Hier Journalist und Medium, die sich trauen, die heikle Sache offen auf den Tisch zu legen. Ohne Polemik und nur mit einer verträglichen Prise Hintergrund, wie es sich gehört.
Die Rute im Fenster
Mit einer noch nie dagewesenen Klagewelle wollen die Freunde im Edelweiß den öffentlich-rechtlichen Sender Rai Südtirol einschüchtern – und die kritischen Medien mundtot machen.
von Artur Oberhofer
(Zitat) „Es war am 29. März vergangenen Jahres, als Heidy Kessler das tat, was die Chefredakteurin eines öffentlich-rechtlichen Senders tun sollte, ja tun muss: Zehn Tage nach dem Erscheinen des Enthüllungsbuches „Freunde im Edelweiß“ versuchte die Chefredakteurin von Rai Südtirol ihrem Auftrag der medialen Grundversorgung und der umfassenden Berichterstattung gerecht zu werden. Heidy Kessler ordnete den Skandal (gesellschafts-)politisch ein.“
KO Einspruch!
Ganz gleich, was Sache ist: Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der diesen Namen verdient, hat allseitig zu berichten und nicht zu kommentieren. Und wenn, dann al pari von der einen und von der anderen Seite. Die Kessler mag ihre Meinung haben. Aber der Sender Bozen ist kein Erbhof.
Die Kessler hat rote Linien überschritten. Denn wer in so einem Amt politisch wird, der ist politisch, das heißt: Nicht unantastbar, nicht unangreifbar, nicht unfehlbar. Die Eingabe von Widmann ist berechtigt.
Noch eines der vielen Gustostückerl aus vorliegendem Pamphlet:
„Journalisten von Rai Südtirol sprechen – hinter vorgehaltener Hand – von einem eklatanten Versuch, die JournalistInnen des öffentlich-rechtlichen Senders einzuschüchtern.“
Journalisten hinter vorgehaltener Hand – ja wo sind wir denn da gelandet?
ZITAT DES TAGES
Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut! Vielleicht bleibt ihr geborgen am Tag des Zorns des Herrn.
Buch Zefanja, Zef 2, 3; 3, 12–13, zitiert nach Tagesevangelium