SVP-Parteichef Achammer begegnet dem Antritt von Thomas Widmann mit gespielter Kühle. Mit dem, was der Obmann sagt, liegt er daneben.
Thomas Widmann tritt also an bei den Landtagswahlen am 22. Oktober in Südtirol. Das SVP-Urgestein wurde aus der Partei gemobbt. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als eine eigene Liste aufzustellen, um die für so viele Südtiroler notwendige Kurskorrektur in der Regierung der „Autonomen Provinz Bozen“ endlich anzupacken. Die politische Würdigung dieses Schrittes folgt demnächst auf NUiS.
Was aber sagt das unglückliche SVP-Gespann Kompatscher-Achammer dazu? Während der Regierungschef entweder vornehm oder vor Schreck schweigt, macht Ausputzer Achammer gleich die erste Stellungnahme zur Widmann-„Bombe“, die am 20. Juli abends eingeschlagen hat. Die SVP werde in den Wahlergebnissen halten. Was, wenn’s so gemeint wäre, wie es gesagt ist, der erste Irrtum ist. Aber da brauchen wir nicht barechten, die Bestätigung liefern die Wahlämter zur gegebenen Zeit. Der zweite Irrtum ist ein für die SVP-Chargen der fetten Jahre charakteristischer Denkfehler. „Die besten Ideen und Konzepte werden sich durchsetzen“ orakelt der Parteichef im Edelweiß. Achammer meint wohl, „unser Spitzenkandidat“ habe die gepachtet. Frechheit siegt, aber nicht einmal hier liegt der eigentliche Fehler.
Der dicke Fehler liegt darin, zu meinen, wir Bürger würden die Regierung und den Landtag überhaupt wegen ihrer Ideen und Konzepte einsetzen und fürstlich entlohnen. Nein. Ideen und Konzepte haben viele, die gibt es an jeder Ecke, und nicht einmal schlechte. Exekutive Politiker werden nicht für Ideen, sondern für die konkrete Umsetzung von Ideen angestellt und bezahlt – und zwar für die Umsetzung der Ideen des Volkes, vulgo Wählerwille, nicht für das Erstellen von Bürokraten-Plänen am Fließband.
Wenn ein findiger Landesrat eine „Idee“ hat, wie man die Ideen der Wählerschaft zielführender, schneller, einfacher umsetzen kann, wohlan, ein Plus. Aber nicht einmal diesen Turbo haben Kompatscher Achammer & Cie. gezündet: den einzigen, den sie hatten, den „Turbo-Tommy“ Widmann, den haben sie ausmontiert. Die lahmen Enten der Regierung Kompatscher/Achammer machen inzwischen schon eine kleine Geflügel-Schar aus: Raumunordnung, Bettenstotterstopp, Wolf&Bär, Teuerstrom von Alperia, Super-Gis, Covid-Regime, Sanitäts-Patzer, Ohnmacht bei Inflation und Lohn, Nix deutsche Sprache, Dackel-Nicken nach Rom und Brüssel. Und eine nicht vorhandene oder zu pompöse oder notdürftig zusammengeflickte Last-Minute-Kommunikation in allen Ressorts. Ja, wenn da ein Fuchs dazwischenfährt, dann wird das ein Fest. Für den Fuchs.