Staatsfeiertag 25. April in Italien. Das amtliche Südtirol floskelt mit.
Der italienische Staatsfeiertag am 25. April ist offiziell den hochehrwürdigen Werten von Freiheit und Widerstand gegen Gewaltherrschaft gewidmet, in seiner Genese und Substanz ist er jedoch, wie schon in NUiS beschrieben, nichts anderes als ein pompöses Feigenblatt, das den hauseigenen Faschismus Italiens überdecken und vergessen machen soll.
Fest des Opportunismus
Wie in Deutschland gab es in Italien in der Glanzzeit der nationalen Sozialismen wenige, aber echte Gegner des Regimes. Gegen Kriegsende wuchs deren Zahl, und am Tag der Kapitulation waren es Massen. Nach 1945 war jeder in Italien ein Partisan gewesen: “Viva la Liberazione!“ heißt es seitdem. Jeder Sieg ist auf der Seite der Verlierer die Stunde der Wendehälse. Deshalb mag bei gewissenhafteren Italienern keine rechte Freude aufkommen über diesen Staatsfeiertag, der die „Befreiung Italiens“ durch die Amerikaner und zugleich die Taten der „antifaschistischen“ Partisanen würdigen soll.
Leere Landesfloskeln
In Südtirol ist der Presidente della Giunta Provinciale Arno Kompatscher kraft seines Amtes in der Republik Italien angehalten, an den offiziellen Feiern samt Tricolore-Schleife und Opferkränzen teilzunehmen. Arno Kompatscher möchte dabei den italienischen „Presidente“ mit dem Tiroler „Landeshauptmann“ in Einklang bringen. Um nicht in die „nationale“ Falle zu tappen, schiebt er die Bedeutung des Staatsfeiertages ins EU-Allgemeine und Ethische, dem alle zustimmen können sollten. Via Landespresseamt heißt es: „In Europa, dem größten Friedensprojekt unserer Geschichte, darf Nationalismus, Populismus und Diskriminierung kein Platz gegeben werden“. Der 25. April wäre somit Tag des Widerstandes gegen jede Art von Diktatur, die „Wurzel allen Übels“. Das ist rhetorischer Leerlauf und zudem falsch gesungen. Wenn ernst genommen, nichts weiter als Opportunismus, für den der 25. April mindestens ebenso gut steht.
Neue Zeiten
Weder ist die EU heute ein Friedensprojekt, noch zeichnet sie sich durch Antifaschismus aus. Im Gegenteil. Sie nimmt zunehmend absolutistische, imperiale und kriegslüsterne Züge an. Von wegen „Demokratie nicht verhandelbar“ (A. Kompatscher). Bitte eine neue Platte!