Vigiljocher Berg, Lana (c) dege 2024

BÄRENWALD, BÄRENBERG

Georg Dekas
|
18. Juli 2024

Unbedenkliche Ausflugsziele gibt es nicht mehr. Die Angst vor dem Bär geht um und ist real.

Als hätte der Borkenkäfer nicht schon gereicht, den Wald kaputt zu machen, müssen Urlauber und Erholungssuchende auf den schönsten Wanderwegen in den Bergen mit einem weit größeren Ungemach rechnen: Einer Bärin mit Jungem in die Quere zu kommen. So weit hat es das „Life Ursus“-Projekt der Politiker, „Experten“ und Animalisten gebracht: Dass beim Joggen im Wald, beim Spazieren an Weihern und an Wiesen entlang niemand mehr sich 100% sicher fühlen kann. Nur mehr 2 von 10 Südtirolern haben keine Angst, Bären auf ihren Wanderungen zu begegnen. Voriges Jahr wurde ein junger Sportstudent (A. Papi) beim Waldlauf von einer Bärin zerrissen. Ohne Konsequenzen. Vor einigen Tagen ein französischer Urlauber angegriffen und verletzt. Die Sichtungen von Bären sind Legion. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis sich die Bärengefahr mengenwirksam auf das Verhalten der Gäste und damit auf die Fremdenverkehrswirtschaft auswirkt.

Der Südtiroler Gastwirte-Lobbyist Pinzger sagt einer Zeitung, im Kampf gegen Wolf und Bär stehe sein Verband (HGV) hinter den Bauern, weil die Wanderungen auf Almen und Bergen zum DNA des Südtiroler Tourismus gehörten. Der Verbandschef hätte aber besser sagen sollen, er stelle sich VOR die Bauern! Wenn wir die Wertschöpfung in der Gästewirtschaft mit jener in der Landwirtschaft vergleichen, dann ist klar, dass die Hoteliers die Kampagne anführen (finanzieren) müssen. Statt zu minimieren und zu lavieren, müsste die sofortige Vertreibung der Bären Chefsache beim HGV sein.  Dann könnte man allen Beine machen: den armen Bären, der skandalösen Animalisten-Ideologie der Städter und der meist opportunistisch berechnenden, zögerlichen Politik.

Teilen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner