«Gastrokalypse» gibt es in Südtirol keine. Im Gegenteil. Wir sind ein Gastroparadies in Bewegung.
«Die Welt» beklagt eine «Gastrokalypse» in Deutschland. Das Bild von der geschlossenen Alten Post macht traurig. Das Bild spricht wahr, aber der Begriff «Gastrokalypse» ist trügerisch. Denn sterben tut die deutsche Küche. Junk-Food und ausländische Küchen blühen. Wie schaut es bei uns aus?
in Südtirol haben wir jährlich Millionen Gäste aus deutschen Landen. Davon lebt die hiesige Gastronomie nicht schlecht. Was aber auffällt, ist, dass sich die deutsche, näher die österreichisch-südtirolerische Küche wunderbar erhalten hat. Warum? Weil sie eine Symbiose mit der italienischen Küche eingegangen ist. Daraus ist ein kulinarisch solides Mittelfeld entstanden, das vom schicken Gourmettempel über das rustikale Wirtshaus, das Landgasthaus bis zur Pizzeria und zum Törggelekeller reicht. Sogar in den hohen Gefielden der Kochkunst hat sich eine ansehnliche Zahl von Gourmet-Restaurants herausgebildet, die keinen Vergleich zu den Metropolen der Welt scheuen müssen. Der Weg zum Wirtshaustod und zum Tütenfraß ist also noch ein langer – hoffentlich.