Die Bremer Stadtmusikanten gez. v. Otto Kubel (Detail)

RE(A)GIEREN WIE DIE BREMER

Georg Dekas
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5. September 2024

In Sachsen und Thürigen wollen sonderbare „Bremer Stadtmusikanten“ die AfD in die Flucht schlagen.

Besser könnte es das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten nicht erzählen. Da finden sich ausgediente, alte ebenso wie geliftete neue Parteien und Parteichen zusammen, ein jedes mit seinem Horn, Wuff, Miau und Kikeriki als Waffe, stellen sich waghalsig übereinander (um die 51% Mehrheit zu schaffen) und das alles, weil sie glauben, dass im Haus Räuber ihr Unwesen treiben. Im Märchen stimmt das ja, aber in Jena und Erfurt ist es purer Wahn. Die natürlichen Wahlsieger dürfen auf keinen Fall regieren, nicht einmal mitregieren. Die AfD ist geächtet.

Grundübel ist die freihändige Koalitionsbildung der Parteien nach dem ‚Les Jeux sont faits‘ der Bürgerabstimmung

Das Bild von den Bremer Stadtmusikanten habe ich schon einmal bemüht, anlässlich der deutschen Bundeswahl und Regierungsbildung 2021/22 (lese neu auf NUiS: KUNST UND ÜBEL DER KOALITION). Ich hätte es gut noch einmal verwenden können zur Koalitionsbildung in Bozen 2023/2024. Jetzt, nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen sind sie wieder da, die „Stadtmusikanten“.

So rührend das Märchen ist, so verkehrt ist die politische Welt, wenn Humpelnde und Ausgediente nach vollendeter Stimmenabgabe sich übereinander stellen und getürkte Mehrheiten erlangen. Das ist eine klare Missachtung des Wählers als Wähler. Zwei Folgen sind möglich: Politikfrust und Wahlenthaltung (in guten Zeiten), Trotz-Wahl, wenn die Hütte brennt. In D brennt die Hütte. Also wird die AfD noch um vieles stärker. Verbietet man sie, ersetzt die Straße das Parlament. Die Verantwortung, die Demokratie zuschanden geritten zu haben, tragen die neuen „Bremer“ Stadtmusikanten.

 

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