Mit den Doktortiteln ist es nicht einfach…
Da stehen sie, die Mitte-Links-Politiker vor ihrem Landtag und heben Taferln gegen beleidigende Rede in die Höh‘. Wohlwollend abgedruckt in der (einstmals konservativen) „Dolomiten“. Gruppenfoto der mutigen Helden gegen Hassrede. Darunter die Namen, beginnend mit „Franz Ploner“. Es folgen elf weitere Namen, dann steht da: Dr. Hubert Messner. Danach die letzten sechs Namen. Man beachte: Ein einsamer Doktertitel in der Zwanziger-Reihe, der von Hubert Messner (parteiloser SVPler). Alle anderen Akademiker demonstrieren offensichtlich ohne Titel. Dabei wäre der Erstgenannte Franz Ploner (Team K) im gleichen Rang wie Messner: auch Franz Ploner ist pensionierter Primar und Facharzt. Und selbstverständlich Dr. med.
In Italien ist der Doktortitel nicht Teil des Namens wie in Deutschland. Die Sonderstellung Messners ist kein journalistischer Lapsus. Die Dolomiten folgt vermutlich der Markenführung des SVP-Abgeordneten mit Super-Promi-Status. Ist zwar Sache der Zeitung, aber fair gegenüber den anderen ist es nicht. Schon bei der SVP-Landesversammlung durfte sich der parteilose Star-Doktor als einziger „Dr. Hubert Messner“ nennen lassen im Tagblatt der Südtiroler. Wahrhaftig ein Baumriese, eine Säule der Gesellschaft, aber zunächst einmal …ein buchstäblich einsamer Dokter.
