Landtagswahl 2023: Die Liste Widmann wird über Nacht zur O-Partei: Oje, der Onkel Onkologe. Während der Listengründer selbst den Neuzugang als (zugkräftigen) «Orientierungsgeber» sieht, schlägt das Kommentiervolk in den Foren die Hände über dem Kopf zusammen. «Omg» ist der kürzeste Kommentar.
Die Rede ist vom emeritierten Professor Bernd Gänsbacher, der in der Corona-Zeit von allen Leitmedien als erlauchter Prophet herumgereicht wurde, um für die Spike-Impfung zu werben. Im Nachhinein war, wie ein Kommentator anmerkt, «alles für die Katz». Außer die Schäden aus Nebenwirkungen und Lockdowns, ist hinzuzufügen. Das Ego des Senior-Stars war jedenfalls entschieden größer als das Wissen in der Sache. In der Entzugsphase der Corona-Prominenz hat sich dann der gewesene Dauergast von «RAI Südtirol» und «Dolomiten» auf das Thema Künstliche Intelligenz geschmissen – böse Zungen sagen, um seine natürliche etwas aufzubessern – schlimm, diese Spötter.
Bei den Landtagswahlen 2018 sonor durchgerasselt, mit etwas 4000 Stimmen auf der Königsliste Edelweiss, versucht es der pensionierte Pharma-Lobbyist Gänsbacher mit einer Liste, auf der ein «warmer Stuhl» («meilenstein») im Landtag für weniger Vorzugsstimmen zu haben sein dürfte. Das Urteil der Foristen steht fest: «…mittelmäßige Menschen treffen mittelmäßige Entscheidungen… zu sehr von sich eingenommen der Herr Gänsbacher… nicht wählbar für mich» sagt Nickname «magomerlino» stellvertertretend für die Flut an Negativstimmen. Er spielt dabei auf ein Zitat von Gänsbacher in der «Dolomiten» von 2020 an, mit dem sich der Guru selbst zur politischen (!) Exzellenz erhob.
Nun, was denkt sich der Widmann dabei? Wahrscheinlich an die Stimmen der in ihrer Masse doch erstaunlich unbedarften Normalsüdtiroler, dabei vor allem an «seine» Senioren, bei denen der Tommy seit dem Gratis Bus- und Zug-Fahren einen unverrückbaren Stein im Brett hat. Rein numerisch, also zynisch gesehen, macht da ein Gänsbacher schon Sinn.
Allerdings warten hierzulande 21.000 Bürger über 50 auf die Vollstreckung der 100-Euro-Strafe für das Nicht-Impfen, was die Südtiroler Sanität im Unterschied zum Staat weiter zu verfolgen scheint. Dieses gewaltige Stimmenpotential hat sich Widmann nun verspielt, oder wie es «mico» sagt: «schon vor den wahlen verloren».
Dazu kommt noch etwas: Wie es das schlaue ‚Trüffelschwein‘ (anerkennend gemeint) von salto.bz in seinem Scoop sofort ausgegraben hat, steht ein (Mediziner) Bernd Gänsbacher bei Widmann automatisch in Konkurrenz zu einem (Mediziner) Hubert Messner beim Edelweiß. Das Match dürfte an den Jüngeren gehen, der stark (und bewusst) von der Aura seines berühmten Bruders Reinhold zehrt.
Und noch ein Argument hört man im Dschungel: «Widmann ja, vielleicht, Gänsbacher, endschieden, nein!» Viel Spielraum bleibt Thomas Widmann nicht mehr.
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