Es sind nicht Kinder und es sind nicht Buben. Es sind Mädchen, die sich stylen, am Smartphone kleben und …morden.
Diese Vorstellung lähmt uns alle, sagt ein Psychiater in der Zeitung. Ein anderes Blatt titelt: ‚Wenn Kinder morden‘. Nein, es sind nicht einfach ‚Kinder‘, wie die rosa Wolke jetzt versucht, Geschlecht und Verantwortung zu verhüllen. Nein, was geschieht und sichtbar wird, es darf uns nicht lähmen. Wer bei Verstand ist und die Augen nicht auf die Seite dreht, sieht die Welle des Bösen schon seit Langem auf uns zu walzen. Wie ein Tsunami in Zeitlupe.
Die, wenn auch sehr, sehr jungen Mädchenmörderinnen von Freudenberg sind die extreme Spitze einer Welle. Die Chronik ist voll von Messermorden, Elternmorden, Automorden, verübt von blutjungen Menschen, in einer offensichtlich beschleunigten Frequenz. Das Grauen kommt nicht aus dem Nichts. Wodurch das ungeheuerliche Tiefseebeben der jugendlichen Gewalt ausgelöst wird, ist eigentlich kein Geheimnis. Nur will es niemand benennen. Weil sonst die ganze neuwestliche Libertinage – also unsere aktuelle Lebensführung – zusammenkracht. Vor allem müsste die Art, wie unsere Kinder erzogen, oder besser nicht (mehr) erzogen werden, Bankrott anmelden. Im Wesentlichen geht es um Mütter, Männer und die Macht der Videos.
Mag jetzt aufjaulen wer will, die Evidenz ist da und muss nicht eigens belegt werden. Fünf Gründe hinter den Erscheinungen:
Familie muss Schutzwall sein
Nein, eine Herabsetzung der Strafmündigkeit ist nicht die Lösung, so wie das Rechtssystem überhaupt in dieser Sache erst zum Schluss kommt. Die willentliche, oft auch erzwungene Zerstörung der Familie muss aufhören. Dreh- und Angelpunkt sind die Kinder. Die Familie ist ihr Schutzwall. Dieser Wall verträgt keine größeren Löcher. Wenn die Mutter und noch ein paar Bezugsleute ständig um das Kind herum sind, dann hat kein Video und kein Teufel und keine sonstige Verführung Macht über das Kind. Wenn dieser menschliche Mindestschutz nicht möglich ist, stehen alle anderen Maßnahmen auf tönernen Füßen. Wenn die Politik nicht imstande ist, diesen Umschwung durch eine kluge Gesetzgebung Marke „Schutzwall“ herbeizuführen, dann setzt sich der an den Morden sichtbare Kulturwandel fort – und dann ist der Klimawandel im Vergleich dazu eines unserer kleineren Probleme.
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Zitat 01
«Mord als Überdruckventil – Inzwischen dürfen sich die Gestalter von Politik und Medien die Frage stellen, inwieweit die ungehemmte Todeslust im Geschauten in Verbindung mit der strengsten Ächtung von Gewalt im Alltag nicht eben genau zu der Art von Mordtat führen, die wir so wortreich beklagen. Fast jeder von uns könnte selber Opfer oder Täter werden, wenn aufbricht, was dem unsichtbaren Überdruck nicht mehr standhält.»
(Georg Dekas, aus «Mord und Medien» vom 07.03.2021)
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Zitat 02
«Niemand kann abstreiten, dass fiktive Morde und Horror zu den tagtäglichen Produkten unserer westlichen Kulturindustrie gehören. Filme und Videos, in deren Handlungsmittelpunkt ein Mord oder eine ganze Mordserie stehen, gibt es vieltausendfach, und jede Woche werden es mehr. Sie sind Kindern ebenso zugänglich wie auch die perversesten Horrorfilme, gegen die eine frühere Fahrt mit der Geisterbahn auf Rummelplätzen ein an Harmlosigkeit nicht überbietbares Erlebnis war.»
(Wolfgang Hübner in PI-NEWS am 15.03.2023)
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