Die «Klimakleber» wollen glauben machen, dass die Erde kurz vor dem Untergang steht. Das mag sogar stimmen. Aber eher geschieht das durch die Atombomben der Amerikaner, Russen und Chinesen als durch die sanfte Erwärmung des Klimas, die in Europa seit einiger Zeit zu beobachten ist. Arbeiten und nicht verzweifeln, lautet das Gebot der Stunde.
Die Klimakleber treiben ihr Unwesen in den großen Städten Europas. Aber auch in Südtirol gibt es rhetorische «Kleber», die den Kindern und jungen Erwachsenen einreden, die Welt stehe vor dem drohenden «Klimakollaps». Der könne nur abgewendet werden, wenn alle auf der Stelle das gewohnte Leben aufgeben. Das ist vollkommener Blödsinn und eine völlig verantwortungslose Schwarzmalerei*.
Wie kann man nur solche Botschaften auf die junge Generation loslassen, nachdem man selbst alle Vorteile und Annehmlichkeiten des Erdölzeitalters genossen hat? Noch ganz frisch sind die seelischen Wunden, welche die Corona-Pandemie in den Seelen und Köpfen von Kindern und Heranwachsenden angerichtet und hinterlassen hat. Wollen wir ihnen jetzt schon das nächste Untergangsgespenst auf den Hals hetzen?
Schauen wir uns doch die Sache ganz kuhl an. Dass die Gletscher zurück gehen, ist bedauerlich und unschön, aber es ist nun mal so. Und wenn dem so ist, sollten wir uns Gedanken machen, ob wir weiterhin Trinkwasser zum Klospülen hernehmen und es uns leisten können, das Trinkwasser weiter zum politischen Dumping-Preis bereitzustellen. Gut, das sind mächtige Herausforderungen, die viel Kraft kosten. Aber sie sind bewältigbar. Anstatt unendlicher Verbotsorgien und falscher Subventionen braucht es nur etwas ehrliche Marktwirtschaft, und schon wird das Prassen und Verschwenden weniger.
Gleiches gilt für Landschaft und Bodenkultur. Sicher sind klimatische Einwanderer unter den Schädlingen und neue Wetterbedingungen keine gemütliche Sache. Aber auf diesem Planeten hat sich der Mensch seit jeher neu anpassen müssen und ist darin äußerst erfolgreich. Heute hat der Mensch durch Wissenschaft (die echte) und Technologie mehr Mittel in der Hand als je zuvor. Das Schicksal ist zu meistern. Gehen wir es an. Ruhig, ohne Panik und Rhetorik.
Freilich ist es dabei besonders notwendig, sich wie der antike Held und Seefahrer Odysseus vor den Zaubergesängen der Sirenen zu schützen. Was einem aus den Medien an Klima-Propaganda entgegen braust, ist wirklich gar nicht gesund.
Was soll es bringen, wenn ein Landeswetterfrosch den Logenplatz in der Heimatzeitung innehat, von dem aus er alle zwei Wochen verkünden darf, dass jetzt wieder ein Rekord gebrochen wurde, dass diese Woche wärmer oder kälter war als die letzte und so weiter ohne Ende? Das macht nicht nur Sorge und Panik, sondern gibt in der Summe ein falsches Bild von der überaus komplexen Realität, die man Klima nennt.
Wetteraufzeichnungen gibt es seit gar nicht so lange, und die supergenauen erst seit ganz kurzer Zeit. Das Klima hingegen bewegt sich in großen Zeiträumen. Gerade erst sind wir der sogenannten kleinen Eiszeit in Europa entkommen mit ihren bitterkalten Wintern. Jetzt ist es feiner.
Klar, wir müssen und werden uns umstellen. Die paar Unkenrufer und Klimamodell-Rechner vertragen wir schon, oder auch solche plumpen Veranstaltungen wie die verpufften Nachhaltigkeits-Days des Landes-Öbersten.
Was eher Sorgen bereitet, sind die politischen Begleitschäden. Greta und Co verlangen, dass die «Entscheidungsträger» einfach den Hebel umlegen, ohne das Volk lang zu fragen. Aber so geht Demokratie und Gedeihen nicht. Leute, die aus Volksvertretern Kommandeure machen möchten, halten die normalen Menschen für zu dumm und sich selbst für zu gescheit. Sie nennen ihre Befehls- und Verbotswirtschaft nur deshalb nicht Diktatur, weil das grüne Zicke-Zacke-Heil-Heil im Dienst einer guten Sache steht. Das haben Lenin und Co am Anfang auch gesagt.
Es wird keinen «Klimakollaps» geben. Alles wird gut. Da stehe Gott vor. «Werken, niet vertwievelen» hatte der Holländer-Wirt Edy von der legendären Kneipe Trautmansdorf auf einem großen Holzschild hinter der Theke stehen gehabt.
«Arbeiten und nicht verzweifeln». Uralter Leitspruch der niederländischen Deichbauer, Seefahrer, Buren und Kaufleute. Möge er den jungen Menschen Südtirols näher stehen als die süßliche Nachhaltigkeits-Schwurbelei, die sie über Schule und Medien fressen müssen.
Fussnoten und Anmerkungen
* Die politisch-mediale Weltuntergangsstimmung fußt hauptsächlich auf Klima-Modellrechnungen, vor allem die des IPCC. Es gibt genügend Stimmen aus den Naturwissenschaften, welche die IPCC-Prognosen und Hochrechnungen auf fachlicher Grundlage hinterfragen. Auch gibt es immer mehr Stimmen, die auf die parareligiösen Züge der Klimapropheten hinweisen. Eine weitere, höchst umstrittene und offene Frage ist, inwieweit der Wandel vom Menschen abhängt und ob es überhaupt möglich ist, das Weltklima nach dem Willen des Menschen zu steuern, so wie es die Politik der «Energiewende» und «Nachhaltigkeit» glauben machen will.
Der Fall Lomborg
Einen doppelt interessanten Fall bildet der in diesem Zusammenhang oft genannte Däne Bjørn Lomborg. Der Buchautor und Propagandist wider die Klimapanik sagt, die Todesfälle aufgrund natürlicher Katastrophen wie Wirbelstürme, Überschwemmungen, Hitzen etc. seien seit 1900 drastisch zurückgegangen. Auf Twitter präsentiert er die entsprechende Statistik. Hat weniger mit der Wissenschaft als vielmehr mit dem technischen Fortschritt zu tun, aber das ist wohl auch sein Ansatz: Zeigen, was mit Technologie im Kampf gegen die Natur alles möglich ist. Bezeichnend für das vergiftete Debatten-Klima in der Klimafrage ist der Eintrag zu Lomborg auf Wikipedia. Dort steht, er sei nur ein Meinungsmacher und umstritten noch dazu, und er würde die «Klimaleugnung vorantreiben». Klimaleugnung? Ist das ein neuer Strafbestand oder geht es hier um ein Glaubensdogma? Dann wäre die Inquisition nicht mehr ganz fern.
Zu guter Letzt, der «Kampf gegen die Natur»
Hinter der Erweckungsbewegung von Greta und Co. steckt die Ablöse und Umkehr von «Kampf gegen die Natur». Die Natur ist gut, nur der Mensch schadet. Wir müssen der guten Natur helfen, wieder in ihr Gleichgewicht zu kommen. Und dafür muss der Mensch den Menschen korrigieren, muss umkehren und Buße tun. Es ist offensichtlich, dass wir es hier NICHT mit einem naturwissenschaftlichen, rationalen Denkansatz zu tun haben, sondern mit einem Dogma. Dass Mensch und Natur gut seien, und nur böse Triebe und Mächte die Harmonie stören, kann empirisch leicht widerlegt werden. Die Klimareligion der Gretisten baut mit diesem Dogma letztlich auf einem tief sitzenden (Angst-) Gefühl auf – und ebenso auf der Sehnsucht nach Erlösung – eine Sehnsucht, aus der sich die Religionen der Welt speisen, auch die laizistischen des wissenschaftlichen Zeitalters. Ein mächtiges Gefühl. Manchmal zu mächtig.