Ein Blick zurück auf die güldenen Unverstandenen: Sieben hervorragende Persönlichkeiten des Jahres 2022.
Des vergangenen Jahres Blech-Taler-Regen würde allein schon im engeren Alpenraum ganze Kisten füllen. Sie seien weder beachtet noch gezählt. Genauso überflüssig ist es, falsch glänzende Schausteller zu beklatschen. Hier kommt eine kleine Auswahl von goldenen Stern-Talern, für die es wert ist, den Kittel aufzuhalten.
Papa emeritus Benedikt der 16.
Der Papst wider den Zeitgeist. Am Silvestertag 2022 gestorben. Ein wahrer Hirte, der bereit war, seine Schafe ohne falsche Versprechungen zu führen und zu verteidigen. Der seine arg schrumpfende Herde lieber auf steinigen Pfaden zu kargen, aber immergrünen Alm-Weiden führen wollte, als sie auf dem ebenen Land verderben zu sehen. Das machte den Hirten streng. Die Schafe sind ihm nicht gefolgt und die Herdenhunde waren besoffen von den Blumen des Bösen. Benedikt musste abdanken.
Renate Holzeisen
Unermüdliche Kämpferin gegen die Covid-Staatsdoktrin. Ja, anstrengend ist sie schon, aber unendlich fleißig, messerscharf und sehr, sehr mutig. Mit der ihr eigenen moralischen und intellektuellen Gradheit hat sie recht bald die Ungeheuerlichkeit eines Vorhabens durchschaut, das sich den geschockten Erdlingen als Wunderwaffe gegen eine tödliche Seuche angedient hatte. Die Rechtsanwältin aus Bozen kämpfte an vorderster Front für Recht und Freiheit: Von der Ausrufung einer Pandemie durch die WHO über die Verhängung des totalen Ausnahmezustandes durch die Staatsgewalt bis hin zum angeblichen Triumph der Wissenschaft, die überraschend schnell ein Serum gegen das heimtückische Virus zur Hand hatte. Holzeisen kämpfte für alle, die diesem Stoff abwartend bis ablehnend gegenüber standen. Sie wehrte sich wortstark gegen den parlamentarisch beschlossenen Impfzwang, die Arbeitsverbote und das rücksichtslose Ein- und Wegsperren der Alten, Kranken und Kinder im Namen eines falsch verstandenen Gesundheitsschutzes.
Alina Lipp
Stimme der Geächteten. Die Deutschrussin ist in ihre Heimat am Don zurück gekehrt, um die Welt auf das Unrecht aufmerksam zu machen, das die russische Volksgruppe in der Ukraine erleidet. Seit 2014 führt die Regierung von Kiew einen schmutzigen Krieg gegen ihre eigenen, russischsprachigen Staatsbürger. Nach dem Scheitern aller Kompromiss-Versuche führte dieser nicht erklärte Bürgerkrieg am 24. Feber 2022 zum Eingreifen der Föderation. Lipp wird als Influencerin im Sold des Kreml gelistet. Es ist die übliche Propaganda-Spritze, um das Volk gegen unangenehme Tatsachen zu immunisieren. Die junge Frau ist wie eine Magensonde, die zeigt, wie es in den Eingeweiden des Krieges ausschaut.
Sucharit Bhakdi
Das Auge des Buddha. Der im Westen und besonders in Deutschland geschulte Thai buddhistischen Glaubens hat eine beneidenswerte Karriere als Wissenschafter vollendet. Als der Professor emeritierte, kam die Pandemie. Mit all seinem Wissen und der Redefreiheit des Ruhestandes wurde Bhakti zum Auge Buddhas. Der rohe Kreuzzug der offensichtlich noch im Keulen schwingenden Mittelalter stecken gebliebenen Ritter wider Corona machte für Bhakti wenig Sinn. Er warb für die fernöstliche Kunst der einladenden Verteidigung, ohne dabei auf ein einziges Iota wissenschaftlicher Erkenntnisse zu verzichten. Das Auge wurde zum Leuchtturm. So viele folgten ihm. Es waren nicht die Dümmsten und Gewissenlosesten, als die sie von der heiligen Inquisition der Zeitungen und Parlamente verhöhnt wurden. Westliches Wissen, gepaart mit fernöstlicher Weisheit, erreichte, dass Millionen von Menschen sich der unheilvollen Zwangsbehandlung entziehen konnten. Der Kreuzzug der Blechbüchsenritter gegen Corona scheiterte am Ende.
Manuela Sartori
Treue Welschtirolerin. Im deutschen Südtirol kennt sie niemand. Und dennoch ist Manuela eine Südtirolerin durch und durch. Eine nette und hübsche noch dazu. Unbeirrt erzählt Manuela schreibend über ihre Heimat, das Vermächtnis der Ahnen, den Glauben. Wo? In den im zweiten Glied gehaltenen Rubriken von Unsertirol24.com. Hartnäckig und bescheiden, wie es eben die Wesensart der Leute aus Tälern und Hochebenen des Trentino ist. Nein, ich leide nicht unter Begriffsverwirrung. Es gibt sie noch, die Erinnerung. An die Zeit, als unser Land Südtirol hieß bis zum Gardasee. Bevor es so schmählich auseinander gerissen wurde. In dieser Zeit ist Manuela daheim. Sie und ihre Freunde müssen sich deshalb von den Anmaßenden und Hoffärtigen ständig das Etikett ‚ewig gestrig‘, ‚Träumer‘, ‚verschwindende Minderheit‘ ankleben lassen. Ein ganz wesentlicher Grund, Manuela Sartori in diese Reihe der Unverstandenen aufzunehmen.
Viktor Orban
Magyare, Vater des Vaterlandes, erfolgreichster Demokrat Europas. Kein anderer Volksvertreter und Parteipolitiker wurde so oft, so klar, so überwältigend von seinem Volk zum Oberhaupt bestellt. Ganz ohne Staatsterror, allein mit einer Politik, die Ungarn und seine Leute in den Mittelpunkt des Tuns stellte. Dafür wird er von Brüssel und Berlin verteufelt und geschnitten. Als Autokrat, Antidemokrat und Schwulenfeind verhetzt. Sein Landsmann und Gegenspieler, der greise, schwerreiche Amerikaner und Börsenhai George Soros lässt es sich allerhand kosten, Ungarn in die Herde der folgsamen US-Schäfchen zurück zu treiben. Orban steht wie ein Fels dagegen.
Thomas Widmann
Der Edelweiße. Jeder Bozner kennt die Widmanns. Jeder im Land kennt Thomas Widmann, den Bauernbund-Direktor, den SVP-Parteisekretär, den Landesrat für Busse und Spitalsbetten, den zähen Radlfahrer, den Marketing-Mann, den Selfmade-Bergbauern, Toskana-Winzer und Apfelsaft-Macher. Ein Mann, der es gut mit der Macht konnte und am Ende doch vom Hof gejagt wurde. Aber Schneid hat er immer gehabt. Etwa als er vorschlug, sich vom Staat Italien freizukaufen: Mega! Oder ein Drittel der Landesbeamten organisch abzubauen: Grande! Oder Bahn und Bus attraktiv zu machen. Vom Nachfolger des großen Durnwalder im Landes-Parkhaus abgestellt, musste ihn dieser dann doch antreten lassen, um den dilettantisch ins Abseits geführten Gesundheitsbetrieb aus dem Letten zu holen. Auch das gelingt ihm. Und dann dies: Ein Telefongespräch wird veröffentlicht, in dem Thomas Widmann kein schmeichelhaftes Urteil über seinen Chef äußert. Obwohl er sich öffentlich in aller Form entschuldigt, ist der Edelweiße sein Amt los. Alle schreiben ihn ab. Aber es sind noch 10 Monate hin bis zur Landtagswahl in Südtirol. Die Führungskrise der SVP ist offenkundig, die Formel des Alles-Einsammelns überholt. So fies die Verschwörung gegen ihn, so glanzvoll könnte die Rückkehr von Thomas Widmann sein.